Schlechte Nachrichten für Creative Commons Autoren

09.10.2015 | #Backstage

Die Creative Commons Organisation hat bekannt gegeben, dass sie die GPLv3 (hier kurz GPL genannt) und die CC BY-SA 4.0 als kompatibel erachtet.

Teilweise zumindest. Für das GPL-Lager sind das gute, aber für Autoren wie mich, die diese CC verwenden, sind das schlechte Nachrichten.

CC Kick me

Ein Teil der Werke von Ludus Leonis, zumeist die Regeln, unterliegen besagter CC BY-SA. Das ist eine Lizenz, die nicht nur erlaubt, das Original ohne rechtliche Probleme mit anderen zu teilen und zu verbreiten, sie erlaubt auch, auf dem Werk aufzubauen, Abwandlungen zu machen und diese dann zu verbreiten. Kleiner Haken dabei: die neuen Inhalte müssen offen bleiben und diese Freiheit behalten, damit sie allen zu Gute kommen. Aber das ist gut so.

Parallel zur CC BY-SA gab es schon immer die GPL, eine sehr ähnliche Lizenz, die das selbe tut, aber primär in der Software-Welt benutzt wird, um freie Programme zu veröffentlichen. Das ist auch gut so.

Was ist nun Geschehen? Die Leute hinter der CC BY-SA sind seit Kurzem der Meinung, dass es in Ordnung ist, Inhalte unter der CC BY-SA zu nehmen, abzuwandeln, und anstatt der CC die GPL drauf zu tackern, weil das wäre ja „äquivalent frei“ für die Allgemeinheit. Mit erlaubten Abwandlungen und Weitergabe unter selber Lizenz und so. Allerdings: Das soll jetzt nur in eine Richtung gehen, weil ein paar Paragraphen in der GPLv3 die andere Richtung unterbinden: Diese schönen neuen, CC BY-SA entsprungenen aber jetzt GPL-Inhalte können (ohne separate Verhandlungen mit dem jeweiligen Autor) nicht in die originalen CC BY-SA Werke zurück übernommen werden.

Da fühle ich mir, obwohl großer Anhänger der Open Source/Content Bewegung, ordentlich ans Bein gepisst. Da macht man etwas für die einen freier, indem man es anderen weg nimmt!

Einer der Gründe, meine Inhalte unter die CC BY-SA zu stellen, ist (war), dass ich dann Inhalte, die andere auf Basis meiner Werke schaffen, rechtlich einwandfrei zurück ins Original übernehmen kann. Hat zum Beispiel jemand auf Basis von NIP'AJIN ein nettes Magiesystem oder ein Kurzszenario verfasst, könnte ich das in den „Kanon“ und damit das original Werk übernehmen. Das kann ich jetzt nicht mehr, wenn andere ihre Ableitungen (nur) unter die GPL stellen sollten.

In Folge werde ich reiflich überlegen, ob ich der CC BY-SA die Treue halte, oder ihr den Rücken kehre und alle weiteren Entwicklungen mit einer anderen Lizenz mache.

Wer, ob der frohen Kunde, nun fleissig Ludus Leonis CC BY-SA Inhalte in die GPL einweg-überführt, macht mir damit jedenfalls keine Freude.